In dieser Artikelserie möchte ich Dir den aktuellen Kenntnisstand zum Thema Paleo und Muttermilch geben. Der „Steinzeitdoktor“ Philip Goscienski hat in einem Vortrag seine Erkenntnisse zum oben genannten Thema vorgestellt. Der Vortrag ist auf englisch, ich habe diesen für Dich aufbereitet und werde die Informationen nach und nach an Dich weitergeben. In einem früheren Artikel habe ich Dir bereits einige wichtige Vorzüge der Muttermilch und dem Stillen Deines Babys genannt. Ich habe Dir bereits im ersten Teil dieser Serie sowie im zweiten Teil einige Fakten dargestellt. Als ich den Vortrag angesehen habe gebe ich zu, dass ich bei einigen Punkten aus dem Staunen nicht mehr rausgekommen bin. So, jetzt will ich dich aber nicht länger auf die Folter spannen und beginne mit dem dritten Teil.
Die einzigartigen Merkmale der Muttermilch
Zellen in der Muttermilch
Im Gegensatz zur industriell hergestellten Babynahrung sind in der Muttermilch lebende Zellen enthalten. Diese Zellen sind u.a. Makrophagen, Lymphozyten und auch Stammzellen. In der industriell hergestellten Babynahrung ist und kann dies selbstverständlich nicht der Fall sein.
Diese lebenden Zellen in der Muttermilch wurden erstmals im Jahr 1844 beobachtet. Sie haben die besondere Fähigkeit Bakterien und Pilze abzutöten und stammen aus dem Immungewebe der Mutter und nicht aus dem Blut.
Diese mütterlichen Zellen werden „erkannt“ und vom Säugling nicht verdaut, sondern verbleiben meistens über Jahre hinweg im Darm des Säuglings, teilweise das ganze Leben lang. Die mütterlichen Zellen haben somit ihren „Wohnsitz“ in dem Immungewebe des Säuglings.
Zusammensetzung der Muttermilch
Jeden Tag ist die Muttermilch anders
Das Colostrum ist die früheste Milch. Sie hat einen sehr hohen Anteil an schützenden Antikörpern.
Die Übergangsmilch hat viele Kalorien und dient der schnellen Gewichtszunahme von der Geburt bis ca. zum 3. Monat.
Die Reife Milch enthält 50 Prozent Fettkalorien und mehr als 1000 Nährstoffe.
Feinabstimmung der Muttermilch
Es gibt einen Unterschied zwischen der Muttermilch, die während des Tages erzeugt wird und der, die in der Nacht erzeugt wird.
Die Muttermilch enthält nachts Stoffe, die das Baby und somit auch die Mutter besser schlafen lassen.
Die Nährstoffzusammensetzung von industriell hergestellter Babynahrung ändert sich nie. Sie ist jeden Tag und jede Nacht identisch. Die Bedürfnisse eines Babys ändern sich aber und diese Bedürfnisse kann nur die Muttermilch befriedigen.
Fettsäuren in der Muttermilch
Die Omega-3-Fettsäuren haben evolutionäre Veränderungen im menschlichen Gehirn positiv beeinflusst.
Die Theorie besagt, dass die Gehirnentwicklung des Homo sapiens durch die Fischerei bzw. Aufnahme von Tieren aus dem Meer erfolgte. Gestillte Säuglinge zeigen eine fortgeschrittene Gehirn,- und Augenentwicklung.
Industriell hergestellte Babynahrung enthält nun seit einigen Jahren Omega-3-Fette, die jedoch ranzig werden können und sich somit eher negativ auswirken. In der Brust der Mutter kann das Fett nicht ranzig werden.
Nahrhafte Muttermilch ist abhängig von der Ernährung der Mutter
Leider gibt es auch Ernährungsformen, bei denen einige Nährstoffe nicht/kaum oder gar nicht in der Muttermilch festgestellt worden sind. In der modernen Muttermilch fehlt bei Müttern, die sich beispielsweise vegan ernähren und nicht supplementieren, meistens ausreichend
- Vitamin B12
- Vitamin D und
- Vitamin K.
Dunkelhäutige Mütter haben meist eine Unterversorgung bei
- Vitamin D.
Bei Müttern, die die
- Gabe von Vitamin K
nach der Geburt des Babys verweigern, besteht ein 81-faches erhöhtes Risiko für eine Hirnblutung beim Baby.
Der Steinzeitdoktor ist der Auffassung, dass die Gabe von Vitamin K bedenkenlos erfolgen kann.
Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich finde es phenomenal, wie die Muttermilch ihre Zusammensetzung ändern kann und genau den Bedürfnissen des Babys gerecht wird.
Die vorgestellten Erkenntnisse sind jedoch nur die Spitze des Eisberges und in den nächsten Jahren werden bestimmt noch viele weitere Erkenntnisse dazu kommen. Ich werde Dich auf dem Laufenden halten und Dir in den nächsten Teilen der Serie weitere Erkenntnisse aus dem Vortrag vorstellen.
Hier gehts zum 4. und letzten Teil der Serie.
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Interessante Literatur von Philip Goscienski:
Health Secrets of the Stone Age
Philip J. Goscienski
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Quellen:
The First Paleo Food: It’s Breastmilk and It’s Alive! — Philip Goscienski, M.D., F.A.A.P.
http://www.dge.de/modules.php?name=Content&pa=showpage&pid=15
Images: Pixabay, bearbeitet,
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