Heute habe ich ein sehr interessantes Interview mit einem PaleoPapa geführt. Mein Mann Pawel von superhumanoid.info war so nett und hat seine Sichtweise über Paleo vor, während und nach der Schwangerschaft erläutert und meine Fragen beantwortet.
Das ist eine Premiere, denn mir ist bisher kein anderer PaleoPapa bekannt, der öffentlich ein Interview gibt.
Das Interview
Genug der Vorrede, auf geht’s zum Interview.
1. Frage: Pawel, warst Du damit einverstanden, dass Deine Frau sich während der Schwangerschaft nach Paleo ernährt?
Antwort:
„Selbstverständlich. Ich war nicht nur einverstanden, sogar überglücklich darüber. Ich habe sie zu 100% dabei unterstützt.
Es wird doch immer eine ausgewogene Ernährung empfohlen.
Wie es der Zufall so will, hatten wir schon vor der Schwangerschaft endlich eine ausgewogene Ernährungsweise in unseren Alltag integriert.
Gerade rechtzeitig, perfektes Timing.“
2. Frage: Hattest Du keine Bedenken, dass Deiner Frau und Deinem Baby z. B. Nährstoffe fehlen?
Antwort:
„Vorher haben wir uns einseitig von toten, hochverarbeiteten Lebensmitteln ernährt. Viel raffinierter Zucker,
schlechte Pflanzenfette, Zusatzstoffe und Getreide als Basis.
Nun hatten wir lebendiges, organisches, echtes Essen. Bunte Farben an Obst und Gemüse, sehr gute Fette, qualitativ hochwertigen Fisch und hochwertiges Fleisch, Kräuter und Gewürze statt Aromastoffe und Geschmacksverstärker.
Alle Variationen von Makro- und Mikronährstoffen, da konnten keinerlei Bedenken aufkommen.
Wären die Nahrungsmittel von Mutter Natur nicht gut für uns Menschen bzw. Schwangerschaften,
würde ich heute diesen Text hier sicherlich nicht schreiben können.
Meiner Meinung nach perfekt für eine Schwangerschaft.
Ein Bedenken gab es schon: Meine Frau ist zu diesem Zeitpunkt Paleo auf einer VLCHF bzw. ketogenen Ernährungsbasis gefolgt. Die Kohlenhydrate haben wir während der Schwangerschaft einfach erhöht. Trotzdem kam es immer wieder vor, dass meine Frau in der Ketose war.“
3. Frage: Warst Du bei den Vorsorgeuntersuchungen immer dabei?
Antwort:
„Na klar, ich war brennend daran interessiert die Entwicklung mitzuerleben.
Mein Anspruch war immer mit dabei zu sein, also habe ich das beruflich und zeitlich so eingerichtet, dass es funktioniert hat.“
4. Frage: Wie hast Du die Vorsorgeuntersuchungen empfunden?
Die moderne Technik zu nutzen um den Fortschritt der Natur mitzuerleben war wirklich ein klasse Erlebnis.
Ich war immer sehr gerührt. Besonders der erste Moment, den Herzschlag zu sehen und die ersten Bewegungen des Kindes waren außerordentlich ergreifend. Freudentränen sind geflossen…
Zudem war es mir wichtig, unsere gesunde Ernährungsweise medizinisch bestätigt zu bekommen.
Alle Untersuchungen und Blutwerte waren immer ohne Auffälligkeiten.
5. Frage: Warst Du bei der Geburt dabei?
Antwort:
„Ja, ich war dabei! Ich war dabei, juppie!!!
Ich war brennend daran interessiert an dem natürlichen Vorgang der Geburt teilzuhaben.
Der Grund warum wir alle auf dieser Welt sind! Das Ereignis der Ereignisse!“
6. Frage: Falls ja, wie hast Du die Geburt erlebt?
„Eine so ursprüngliche Sache so nah mitzuerleben hat mich total neugierig gemacht. Es hat mich fasziniert und begeistert.
Ich war total gespannt darauf einen echten „Steinzeit“-Menschen endlich kennenzulernen.
Schon während der Schwangerschaft habe ich mich gefragt:
Was werde ich von diesem neuen Menschen wohl alles lernen können?
Wie wird er riechen?
Wie wird er sich anfühlen?
Wie wird er sich anhören?
Wie funktioniert non-verbale Kommunikation wirklich?
Wie wird er aussehen?
Wie wird es sich anfühlen, das eigene Baby in den Armen zu halten und in die Augen zu schauen?
Ich muss sagen: Es ist einfach unbeschreiblich, deswegen kann ich hier keine Worte dafür finden.
Jeder Papa wird sicherlich wissen was ich meine, alle anderen sollten es unbedingt
selbst erleben.“
7. Frage: Erzähl mal über die ersten Tage nach der Geburt. Wie lief das zu Hause ab?
Antwort:
„Die ersten Tage nach der Geburt waren zum einen sehr spannend und schön, aber zugleich auch extrem anstrengend.
Schon die Wochen vor der Geburt litten wir unter Schlafmangel, das hat sich nach der Geburt noch gesteigert.
Das war extremer als damals bei der Bundeswehr, wenn wir draußen im Wald auf Übung waren.
Der Schockmoment…
Da das Kind 2 Wochen vor dem Geburtstermin falsch herum lag (Beckenendlager), wurde uns ein Kaiserschnitt angeboten. Oh nein!
Ein Kaiserschnitt kam für uns jedoch nicht in Frage, deswegen mussten wir uns kurzfristig ein anderes Krankenhaus suchen und vorher noch eine äußere Wendung des Babys veranlassen.
Die Vorbereitungen sind die selben wie bei einer OP und die Frau muss auch noch 1 Tag im Krankenhaus zur Beobachtung bleiben. Wäre die äußere Wendung schief gegangen, wäre das Baby per Kaiserschnitt sofort geholt worden.
Ich war auch dort mit dabei, es war nervenzerreißend.
Das hat Kraft gekostet, ist aber glücklicherweise gut gegangen, sodass unsere Tochter auf natürliche Weise auf die Welt gebracht werden konnte.“
8. Frage: Hast Du ein paar Tipps an andere PaleoPapas?
Antwort:
„Unterstütze Deine Frau zu 100%. Gib ihr positive Energie, positive Gedanken und positive Emotionen. Liebe!
Denn damit unterstützt Du ebenfalls Dein Kind.
Geniesse jeden einzelnen Moment… Jede Sekunde solltest Du Dasein… Denn Du bist Teil des wunderbarsten, was das Universum zu bieten hat. Die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft vereint…
Die Entstehung neuen Lebens…“
9. Frage: Dein Fazit nach über 14 Monaten als PaleoPapa.
Antwort:
„Eine ausgewogene und gesunde Ernährung wie Paleo funktioniert für Mama, Papa und Baby. Vor, während und nach der Schwangerschaft!
Die Muttermilch ist das einzig wahre „Superfood“ für uns Menschen. Lass Dein Baby unbedingt daran teilhaben, wenn es möglich ist.
Kinder geben niemals auf und lernen und trainieren stetig. Eigenkörpergewichtsübungen sind ideal für uns Menschen.
Recken und Strecken besonders morgens wirkt Wunder, das habe ich von meiner Tochter abgeschaut.
Non-Verbal lässt sich sehr gut kommunizieren. Wir Menschen verstehen uns auch ohne fest spezifizierte Sprache.
Mit Musik / Tönen lässt sich ebenfalls wunderbar mit dem Kind kommunizieren.
Und das Beste hebe ich mir für den Schluss auf:
Ich spreche einen großen Respekt und ein riesengroßes Dankeschön an alle Mamas aus. Denn was ihr leistet ist beeindruckend und hervorragend!
Daumen hoch, ihr seid super!“
Fazit von mir (Birgit):
Vielen Dank an Pawel für das sehr nette Interview. Ich hoffe sehr, dass das Interview viele Papas lesen und sich davon inspirieren lassen.
Ich kann nur sagen, dass es nichts Schöneres gibt, als seinen Partner bei den Vorsorgeuntersuchungen mit dabei zu haben und als Unterstützung bei der Geburt und vor allem auch in der Zeit danach.
Dies ist sehr hilfreich und ich habe die Anfangszeit zu dritt sehr genossen.
Ich sage vielen Dank dafür!
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