Ich möchte Dir das Thema No-Poo bzw. kein Shampoo in diesem Artikel etwas näher bringen und Dir erläutern. Das Thema No-Poo oder auch Nopoo wird als neuer Trend bezeichnet und geht aktuell durch die Presse. Ich bezweifle allerdings, das dies wirklich ein neuer Trend ist. Selbst im paleowiki steht bereits seit August 2013 ein Artikel über die No-Poo Haarpflege.
Und ist es nun Paleo? Sicher ist es Paleo! Oder wie haben die Steinzeitmenschen sich die Haare gewaschen? Bestimmt nicht mit Shampoo!
Was bedeutet No-Poo bzw. Nopoo?
„No Poo“ kommt aus dem englischen und ist die Abkürzung für „No Shampoo“ also „kein Shampoo“. No-poo bedeutet also Haarpflege auf natürliche Weise. Statt konventionelles Shampoo für die Haarpflege zu benutzen, wird auf einige Alternativen zurückgegriffen.
Warum auf konventionelles Shampoo verzichten?
Chemische Inhaltsstoffe in Pflegemitteln und Shampoo können der Kopfhaut und der Haarstruktur schaden. Deswegen gibt es auch gesunde Alternativen dazu.
Ein Leben ohne Chemikalien und künstlichen Zusatzstoffen? Das ist heute kaum möglich, stecken diese doch in nahezu allen konventionellen Kosmetika und Lebensmitteln. Sulfate, Paraffinöle, Silikone und Parabene – in einem herkömmlichen Shampoo stecken viele Stoffe, die laut Experten für unsere Gesundheit nicht unbedenklich sind. Über die Kopfhaut können sie in den Körper gelangen und Hautreizungen, Allergien und andere Beschwerden auslösen.
Das Angebot der Kosmetikhersteller wird immer größer und immer mehr Produkte finden den Weg in die Regale der Supermärkte und Drogerien. Es gibt eine Vielzahl von Pflegeprodukten für die Haare, u. a. Shampoos für alle möglichen Arten von Haaren: für fettige Haare, für spröde Haare, für trockene Haare, für beanspruchte Haare, uvm.. Natürlich gibt es dazu noch die passende Spülung, die passenden Haarkur, usw..
Was machen viele falsch und was kannst Du konkret machen?
Wie die Haare sich selbst pflegen und die natürliche Balance der Kopfhaut wiederhergestellt wird erkläre ich Dir im folgenden. Vor allem Frauen waschen sich ihre Haare gern jeden zweiten, wenn nicht sogar jeden Tag und vertrauen dabei auf konventionelle Shampoos. Durch das häufige Einschäumen der Haare mit Shampoos, die Tenside und Silikone enthalten, gerät die natürliche Balance der Kopfhaut durcheinander und kommt ohne Pflegeprodukte nicht mehr aus. Das Haar und die Kopfhaut profitieren davon, wenn längere Abstände zwischen den Wäschen eingehalten werden, um die natürliche Talgproduktion in Balance zu bringen.
Schon nach ca. zwei Wochen ohne Shampoo ist das Haar meistens bereits schöner, leichter und viel weniger stumpf als davor. Zunächst muss sich die Fettbildung auf der Kopfhaut erst regulieren. Keine unangenehmen Gerüche oder fettigen Haare mehr.
Wie funktioniert das nun?
Die Shampooalternative ins Haar einmassieren oder nur Wasser zum Waschen benutzen.
Heißes (oder warmes) Wasser führt dazu, dass sich die Schuppenschicht öffnet.
Kaltes Wasser beim abschließenden Ausspülen führt dazu, dass sich die Haarschuppen verengen und um die innere Schicht des Haares legen. Da die Schuppenschicht geschlossen ist, ist die äußere Schicht nun glatter und ebenmäßiger. Die Haare sind gut kämmbar und glänzen.
Als Spülung eignet sich eine Mischung aus Apfelessig und kaltem Wasser. Es wird ein Teelöffel Apfelessig in einem Becher mit kaltem Wasser verrührt, ins Haar massiert und ausgespült.
Regelmäßiges Bürsten und Kämmen
Das kämmen oder bürsten der Haare dient der Verteilung des Talges auf den Haaren und regt die Durchblutung der Kopfhaut an. Dieser Talg schützt und pflegt Dein Haar optimal. Schnell fettendes Haar beruht meist auf einer übermäßigen Talgproduktion. Durch selteneres Waschen ohne herkömmliche Shampoos plus intensives Bürsten stellt sich die Haut fast immer wieder zum positiven um. Die Talgproduktion reduziert sich dann in der Regel allmählich.
Zum Kämmen eignen sich Wildschweinborstenbürsten. Diese sind antistatisch und schonen die Haarstruktur. Die Haare laden sich somit durch das Kämmen nicht auf. Die Wildschweinborstenbürste nimmt Schmutzpartikel aus dem Haar auf, was diesem Glanz verleiht und das Fett vom Haaransatz in den Haaren verteilt.
Zusatzstoffe vermeiden
Eine zentrale Rolle spielt bei “No-Poo” dementsprechend der Verzicht auf künstliche Tenside, Parfüm und andere chemische Stoffe. Die Hersteller konventioneller Haarpflegeprodukte setzen auf synthetische und als aggressiv geltende Reinigungssubstanzen.
Besonders wichtig:
Du solltest keine Produkte mit Nanopartikeln verwenden. Die Risiken für Gesundheit und Umwelt sind noch nicht geklärt. Auf den Hinweis „Nano“ (Deklarationspflicht ab 2012) achten.
Die Steinzeitmenschen benutzten für ihre Haarpflege sicherlich keine Pflegeprodukte und Tiere schäumen sich auch nicht ihre Haare ein bevor sie ins Wasser gehen!
Was sind meine Erfahrungen?
Das Thema „kein Shampoo“ und „keine Chemie“ ist bei mir schon lange im Alltag integriert und ich betreibe es schon mehr als 1 Jahr. Ja, ich wasche meine Haare seit über einem Jahr nicht mehr mit konventionellem Shampoo!
Somit ist Nopoo zumindest für mich kein neuer Trend. Früher hatte ich unzählige Tuben und Dosen für die Haarpflege in meinem Bad stehen, eine toxische Umgebung. Dies hatte jedoch letztes Jahr ein Ende. Alle Chemieprodukte sind aus meinem Bad verschwunden und ich habe richtig viel Platz, da nur noch ein paar Naturprodukte in meinem Bad zu finden sind.
Nach einer Übergangsphase mit Alepposeife und selbstgemachtem Waschnusssud hat sich die Fettproduktion meiner Kopfhaut reguliert. Die Haare fetten nicht mehr so schnell nach und ich benötige schon lange kein Shampoo mehr. Für meine Haarpflege benutze ich ausschliesslich natürliche und nicht konventionelle Pflegemittel.
Ich setze auf kaltes Wasser und manchmal Waschnusssud und Alepposeife (die hält ewig). Die Hygiene ist perfekt und weder ich noch andere hatten jemals etwas daran auszusetzen.
Meine Erfahrungen und Tipps sind deshalb ganz konkret folgende:
- Naturkosmetik oder nur Wasser verwenden
- Einmal pro Woche Haare waschen reicht aus
- Kaltes Wasser verwenden
- Spülung mit Essigrinse
Die Haare lasse ich meistens lufttrocknen, nur im Winter föhne ich sie ab und an mal lauwarm an. Wenn die Haare trocken sind, bürste ich diese ab und an mit einer Wildschweinborstenbürste.
Du musst allerdings selber ausprobieren, welche Variante bei Dir bzw. Deiner Hautflora am besten wirkt.
Wie sieht die Haarpflege bei meinem Baby aktuell aus?
Beim Baden mache ich in das warme Badewasser einen Esslöffel Kokosöl dazu und mit diesem Wasser wasche ich auch die Haare meiner Tochter. Fertig und so einfach, oder?
Was gibt es denn nun für Alternativen in der Naturkosmetik?
- Natron, es reinigt gründlich, wenn man es mit lauwarmen Wasser mischt und ins Haar massiert.
- Lava-Erde lässt sich ebenfalls gut einmassieren und fühlt sich schön cremig an, reinigt physikalisch, nicht chemisch
- Essig-Spülungen machen das Haar geschmeidiger und es lässt sich besser kämmen.
- Alepposeife
- Eigelb
Probier’s doch einfach mal aus!
Jetzt für meinen kostenlosen Newsletter anmelden. Unabhängig und kompetent.
PS: Teile Diesen Artikel mit Deinen Freunden und Bekannten! Dankeschön!